Im neuen Release des Oracle Identity Manager, der als Teil von Oracle 10gR3 gelieferten Version 9.1, gibt es einige interessante Erweiterungen. Die beiden wichtigsten sind zweifelsohne die Unterstützung von SPML auch als „consumer“ und die Erweiterungen im Bereich der Adapter.
Nachdem SPML, wie bei den meisten Anbietern von Provisioning-Produkten, für die Kommunikation mit angeschlossenen Systemen schon lange unterstützt wird, folgt nun die Möglichkeit, SPML auch dazu zu verwenden, den Oracle Identity Manager zu steuern. Dieser Funktionalität, die bisher nur einzelne Anbieter wie Völcker Informatik unterstützen, wird in neuen Identity Management-Architekturen auf Unternehmensebene, bei denen beispielsweise ESBs (Enterprise Service Bus) zur Kopplung mehrerer Provisioning-Systeme verwendet werden, an Bedeutung gewinnen.
Neu ist auch die Erweiterung der bisherigen vordefinierten Connectoren sowie der Adapter Factory für die Entwicklung zusätzlicher Schnittstellen zu Systemen um die Generic Technology Connectors, die auf Standard-Transportprotokollen und Formaten wie http, FTP oder Web Services sowie CSV, LDIF und anderen aufsetzen, um Informationen auszutauschen und die eine schnelle Anpassung für die Nutzung mit spezifischen Systemen erlauben.
Hinzu kommen in der neuen Version viele Optimierungen bei den Benutzerschnittstellen, die insbesondere auf eine Stärkung der Web-Schnittstelle abzielen. Hier hatte Oracle sicher Nachholbedarf, ist aber auf dem Weg, die Bedienbarkeit des Produkts deutlich zu verbessern.
Was noch fehlt und erst mit einer späteren Version kommen wird ist die Möglichkeit, statt der in das Produkt integrierten Workflows auch externe Workflows nutzen zu können. Das und die Integration mit BPM-Lösungen wie ARIS werden noch einmal ein wichtiger Schritt bei der Entwicklung des Oracle Identity Manager sein.
Insgesamt zeigt Oracle mit den erweiterten Funktionen sein klares Commitment zum Identity Management und zu einer konsequenten Fortentwicklung des Produkts. Damit stärkt das Unternehmen nach Ansicht von KCP seine Positionierung im Identity Management-Markt weiter. Wichtig ist dabei insbesondere, dass es nicht nur um Funktionen innerhalb des bisherigen Produkts, sondern insbesondere eine Weiterentwicklung über die heute im Provisioning üblichen Lösungsansätze hinaus geht.