Ein Trend ist im IAM-Markt inzwischen unübersehbar: Es gibt immer mehr Angebote, die als Managed Security Service oder Cloud Service angeboten werden. Das ist nicht nur wichtig, um gemischte Umgebungen mit internen und externen Diensten besser beherrschen zu können, sondern auch eine Chance für einfacheres IAM für den Mittelstand.

Bei den Nominierungen für den European Identity Award 2010, der auf der European Identity Conference 2010 kommende Woche in München vergeben wird, gab es bereits erstaunlich viele Projekte, bei denen MSSP (Managed Security Service Provider) zum Einsatz kommen oder Cloud-Angebote für eine Vielzahl von Nutzern geschaffen werden. Deutlich wird dabei auch, dass immer mehr Hersteller ihre zunächst für den klassischen internen Einsatz (»on premise«) entwickelten Lösungen erweitern, so dass sie mandantenfähig werden und sich damit besser von MSSPs nutzen lassen.

Zudem gibt es neben einigen Herstellern, die »klassische« IAM-Ansätze wie das Identity Provisioning von Beginn an umgesetzt haben, inzwischen auch eine wachsende Zahl neuer Anbieter, die spezielle IAM-Lösungen für das sichere und nachvollziehbare Management von Cloud-Diensten, insbesondere im Bereich SaaS (Software as a Service) anbieten. Dazu zählen Single Sign-On-Funktionen und starke Authentifizierungsmechanismen, aber auch Provisioning-Lösungen. Nicht alle diese neuen Angebote werden sich wohl durchsetzen können – aber auch sie zeigen, dass IAM längst in der Cloud und bei MSSPs angekommen ist.

Das ist nicht nur für große Unternehmen interessant, sondern bietet auch für den Mittelstand neue Chancen. Denn die Lösungen zeichnen sich durch einen höheren Standardisierungsgrad aus und lassen sich so einfacher einführen. Die Projektkomplexität und –risiken des IAM, die für viele Mittelständler heute eine Einführungshürde darstellen, werden massiv verringert. Und die standardisierten Lösungen, die es heute gibt, reichen gerade für die Anforderungen im Mittelstand oft auch aus. Hinzu kommt, dass auch der Aufwand für den Betrieb solcher Lösungen minimiert wird – es geht nur noch um die inhaltliche, aber nicht mehr um die technische Seite des Betriebs.

Deshalb empfiehlt es sich, den Blick auf diese Angebote zu richten und mit den eigenen IT-Dienstleistern zu sprechen, ob, wann und mit welchen Partnern auch diese solche Angebote bereitstellen werden. Gerade an diesem Beispiel zeigt sich übrigens auch einmal mehr, warum Cloud Computing gerade für mittelständische Unternehmen so interessant ist und warum es sich gerade dort lohnt, schnell die Zurückhaltung gegenüber dem Cloud Computing abzulegen und sich auf dessen Chancen zu konzentrieren.